Brandschutz: Darauf kommt es beim Schutz von Wohnräumen an

Offene Kerzenflammen, Zigaretten, Herdplatten oder veraltete Stromleitungen: Brandursachen können durchaus vielfältig sein. Wir zeigen, worauf Sie beim Brandschutz von Wohnräumen achten sollten.

Was ist Brandschutz?

Mit dem Begriff „Brandschutz“ sind Maßnahmen gemeint, die die Ausbreitung von Feuer, Rauch und Strahlung verhindern sollen. Geregelt werden sie unter anderem nach DIN 4102 (Brennbarkeitsklasse), DIN 18230 (Lagerungsdichte, Abbrandfaktor und Heizwert) und EN 13501 Teil 2 (Feuerwiderstandsklassen).

Welche Maßnahmen sind besonders wichtig?

Aufgrund der aktuell stattfindenden Klimaveränderungen ist die Gefahr von Blitzeinschlägen gestiegen. Ab einer Gebäudehöhe von 20 Metern ist die Anbringung eines Blitzableiters daher verpflichtend – sinnvoll ist er auch bei geringeren Gebäudehöhen. Ein äußerer Blitzableiter leitet einen einschlagenden Blitz ins Erdreich ab, während ein innerer Blitzschutz Überspannungsschäden und Kabelbrände verhindert.

Doch auch ohne Blitzschlag können alte Hausleitungen zum Brandrisiko werden. Sie sind für die zahlreichen Elektrogeräte, die in modernen Haushalten genutzt werden, nicht konzipiert. Es gilt daher: Stromleitungen sollten regelmäßig bei einem sogenannten E-Check überprüft werden. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt rund 30 Jahre.

Auch elektrische Geräte und Mehrfachsteckdosen bedürfen einer Prüfung: Das Prüfsiegel „GS“ bescheinigt ihnen die nötigen Sicherheitsstandards. Sind Geräte nicht in Benutzung, sollten sie vollständig ausgeschaltet werden – das gilt insbesondere in der Küche. Hier spielt außerdem die Hygiene eine wichtige Rolle – denn eingebrannte Fett- und Essensreste sind leicht entzündlich. Bei einem Fettbrand selbst hilft nur noch das Auflegen eines Deckels oder einer Löschdecke – wer mit Wasser löscht, riskiert eine Fettexplosion.

Darüber hinaus gilt in deutschen Immobilien eine Ausstattungspflicht mit Rauchmeldern. Aus gutem Grund: Schon bei kleinsten Rauchmengen reagieren die Geräte mit einem durchdringenden Alarm von rund 100 dB. Menschliche Sinne können kleine Rauchmengen dagegen nur unzureichend wahrnehmen – so würde wertvolle Zeit verstreichen, bis die Sicht schließlich bereits eingeschränkt, Fluchtwege unpassierbar und eine lebensbedrohliche Rauchvergiftung möglich ist. Jeder DIN 14606 zertifizierte Rauchmelder ist daher eine gute Kaufentscheidung – ein besonders hochwertiges Gerät ist außerdem mit dem Q-Logo und/oder einer CE-Kennzeichnung versehen. Rauchmelder sollten außerdem jährlich überprüft und alle zehn Jahre ausgetauscht werden.

Tipp: Für Gehörlose sind spezielle Geräte mit Vibrationsalarm oder Blitzlicht erhältlich. Werden Rauchmelder außerdem miteinander verbunden, erhalten im Brandfall auch andere Bewohner des Hauses eine Warnung.

Beachten Sie außerdem: Im Brandfall ist die Löschdauer stets begrenzt. Bringen Sie sich daher nicht unnötig in Gefahr, sondern alarmieren Sie die Feuerwehr und verlassen Sie die Immobilie schnellstmöglich. Halten Sie hierfür stets die Fluchtwege frei, die Türen von innen unverschlossen und Schaumlöscher sowie Löschdecke bereit.