Die 10 größten Fehler bei der Baufinanzierung

Fehler Baufinanzierung

Viele von uns träumen davon im Besitz einer eigenen Immobilie zu sein. Um sich diese leisten zu können müssen jedoch die meisten Menschen eine Baufinanzierung bei ihrer Bank beantragen. Hier kommt es jedoch zu Fehlern, da wichtige Angelegenheiten vergessen oder außen vorgelassen werden. Diese Angelegenheiten sollten jedoch mit eingeplant werden, um böse Überraschungen zu vermeiden.
Hier finden Sie die 10 häufigsten Fehler, die bei der Baufinanzierung passieren.

1) Unvollständiger Finanzierungsplan

Der am häufigsten gemachte Fehler bei der Baufinanzierung ist der unvollständige Finanzierungsplan. Viele Menschen sehen nur den Kaufpreis der Immobilie oder des Grundstücks. Doch der Kauf beinhaltet wesentlich mehr als den Kaufpreis allein. Hinzu kommen Grunderwerbkosten und Nebenkosten in Höhe von 3,5 bis 6,5 Prozent des Kaufpreises. Notarkosten und Grundbuchkosten machen eine Höhe von 1,5 bis 2 Prozent aus. Auch Maklerkosten müssen mit einberechnet werden. Diese liegen bei ca. 3,5 bis 7,1 Prozent des Kaufpreises.

2) Zu geringes Eigenkapital

Wer mit zu geringem Eigenkapital seine Baufinanzierung starten möchte, muss sich auf hohe Zinsen einstellen, da die Banken ein höheres Risiko tragen. Der Anteil an Eigenkapital sollte bei ca. 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises liegen. Vor allem die bereits oben genannten Nebenkosten sollten mit dem Eigenkapital bezahlt werden können.

3) Sehr niedrige Tilgungsrate

Eine zu geringe Tilgungsrate führt dazu, dass die Gesamtsumme des Kredits ansteigt. Das liegt daran, dass mehr monatliche Raten an die Bank zurückgezahlt werden und so mehr Zinsen gezahlt werden müssen. Außerdem ist das Risiko für den Kreditgeber höher, da eine längere Laufzeit mehr Risiken in Bezug auf finanzielle Veränderungen mit sich bringen kann.

4) Zu kurze Zinsbindung

Kreditnehmer sollten darauf achten, dass sie von einer möglichst langen Zinsbindung profitieren können. Niemand weiß, wie lange die Zinsen gleich hoch bleiben, denn es kann sein, dass die Kreditzinsen in den nächsten Jahren wieder stark ansteigen werden.

5) Hohe Nachfinanzierungskosten

Häufig werden nicht alle Kosten bei der Fertigstellung eines Hauses mit eingerechnet. So passiert es häufig, dass Kosten für das Einrichten der Baustelle, Kosten für das Bodengutachten, Hausanschlüsse und Erschließungskosten für das Grundstück nicht beachtet werden. Da diese Kosten trotzdem fällig sind, kommt es häufig zu einer teuren Nachfinanzierung. Kreditnehmer sollten sich deshalb vorher eine genaue Planung aller aufkommenden Kosten machen.

6) Finanzielle Grenzen

Die eigene Immobilie stellt für viele Menschen einen Lebenstraum dar. Dennoch ist ihre Finanzierung nicht günstig. Um vorab finanzielle Schwierigkeiten zu verhindern, sollten Käufer eine Aufstellung ihrer monatlichen Einnahmen und Ausgaben machen. Der Überschuss muss hoch genug sein, um den Kredit in monatlichen Raten tilgen zu können.

7) Geringe Flexibilität

Eine Baufinanzierung sollte sich immer flexibel gestalten. Es ist fast immer so, dass Kreditnehmer nicht jahrelang von der gleichen finanziellen Situation profitieren. Natürlich kann es vorkommen, dass Betroffene zwischenzeitlich arbeitslos, in Elternzeit sind oder aber auch mehr Einkommen haben al zuvor. Für genau solche Situationen wünscht man sich Flexibilität. Starre Raten sind in solchen Fällen nicht empfehlenswert. Achten Sie deshalb darauf, dass Ihre Bank auch Sonderzahlungen und eine flexible Rückzahlung anbietet.

8) Förderungen nicht wahrnehmen

Die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) bietet vor allem für Familien mit Kindern günstige Darlehen und Tilgungszuschüsse an. Es werden vor allem Förderungen im Bereich energieeffizient Sanieren und altersgerecht umbauen angeboten. Die Voraussetzungen für die jeweiligen Förderungen sind sehr unterschiedlich, jedoch sollten Sie die Chance nutzen eine solche Förderung der KfW zu erhalten.

9) Fehlender Kreditvergleich

Die eigene Hausbank ist einem schon seit Jahren bekannt und viele Menschen wagen es nicht mehr über ihren Tellerrand zu schauen. Doch genau hier können oftmals die besseren Angebote eingeholt werden. Es ist wichtig sich mindestens ein Angebot von einer externen Bank einzuholen und dieses mit dem Angebot der Hausbank zu vergleichen. So können Mehrbelastungen vermieden werden und man kann sich sicher sein, nicht unnötig mehr Geld auszugeben.

10) Bereitstellungszinsen

Bereitstellungszinsen entstehen, wenn die Bank den Kredit in mehreren Etappen auszahlt. Je nach Baufortschritt erhält der Bauherr einen weiteren Teil des Darlehens. Für den anderen Teil des Kredits verlangt die Bank oftmals Bereitstellungzinsen. Diese liegen bei ca. 3% der Kredithöhe im Jahr. Kreditnehmer sollten vorab mit ihrer Bank besprechen ab wann und in welcher Höhe Bereitstellungszinsen bei ihnen anfallen.