Eine Immobiliensuche kann viel Zeit und Energie in Anspruch nehmen. Ist endlich ein passendes Objekt gefunden, möchte man also am liebsten gleich zuschlagen! Doch damit das Traumhaus nicht unversehens zum Geldgrab wird, lohnt sich zunächst die Investition in ein professionelles Wertgutachten.
Warum eigentlich ein Wertgutachten?
Der Immobilienkauf ist in den meisten Fällen eine Bauchentscheidung: Beim Besichtigungstermin muss einfach das Gefühl passen. Anschließend müssen jedoch unbedingt auch jene Aspekte geprüft werden, die auf den ersten Blick nicht erkennbar sind: Schließlich können Bestandsimmobilien durchaus Mängel jeder Art verbergen. Weist die Immobilie beispielsweise eine unzureichende Wärmedämmung, einen mangelhaften Brandschutz oder veraltete Elektrotechnik auf, resultieren daraus hohe Investitionskosten. Ein professioneller Gutachter überschlägt die Kosten solcherlei Sanierungsmaßnahmen für Sie; außerdem überprüft er den generellen Zustand der Bausubstanz, untersucht das Dach auf Schäden und Schädlingsbefall, begutachtet eventuell vorhandene Umbaumaßnahmen und stellt fest, ob von der Immobilie eine Belastung mit gesundheitsgefährdenden Materialien ausgeht.
Was habe ich danach in der Hand?
Nach einer ausführlichen Begutachtung wird der „Verkehrswert“ der Immobilie festgestellt, also der Preis, den das Objekt am Immobilienmarkt durchschnittlich erzielt – zumindest, wenn es sich um ein sogenanntes „Verkehrswertgutachten“ handelt. Diese werden ausschließlich von unabhängigen Gutachtern der Bundesländer oder öffentlich vereidigten Sachverständigen ausgestellt. Für beide gilt: Sie verfügen über besondere Sachkunde und sind verpflichtet, unabhängige Wertgutachten auszustellen. Bis zu 3.000 Euro sowie drei Monate Bearbeitungszeit muss für die Erstellung eines solchen Gutachtens eingeplant werden.
Einfache Sachverständige überprüfen dagegen, ob der vereinbarte Kaufpreis der Immobilie angemessen ist. Sie werden nach der DIN-Vorschrift EN ISO/IEC 17024 der Deutschen Akkreditierungsstelle zertifiziert, ermitteln allerdings nicht den Verkehrswert. Üblicherweise ist eine solche Dienstleistung für bis zu 1.000 Euro zu haben.
Welches Gutachten eignet sich wofür?
Die kostengünstigste Lösung einer Wertermittlung ist das sogenannte „Kurzgutachten“ für private Immobiliengeschäfte. Vor Gericht kann es allerdings nicht verwendet werden – steht eine offizielle Immobilienbewertung im Zusammenhang mit einer Zwangsversteigerung, einer Scheidung oder eines Erbfalls an, sollte daher ein „Verkehrswertgutachten“ angefordert werden: Es ist rechtsgültig und enthält die entsprechenden Begründungen zur Verkehrswertermittlung. Auch Auszüge aus öffentlichen Registern sind enthalten. Ein „Baugrundgutachten“ ist dagegen die passende Wahl, wenn ein Baugrundstück für ein bestimmtes Bauvorhaben eingeschätzt werden soll.
Tipps für die reibungslose Abwicklung bei einem Wertgutachten
Sie möchten ein Wertgutachten in Auftrag geben? Dann stellen Sie unbedingt alle relevanten Unterlagen rechtzeitig zusammen – wie den Grundbuchauszug, einen Auszug aus dem Baulastenverzeichnis und der Flurkarte sowie Bauzeichnungen und Belege über Umbauten. Wir sind bei all diesen Schritten gerne unterstützend an Ihrer Seite!